Freitag, 22. November 2019

13 Tage (1)

Krankenhaus ist nicht schön.
Das wusste ich vorher schon, aber manchmal müssen negative Erwartungen scheinbar noch übertroffen werden. Übertroffen im negativen Sinne.
Am Dienstag, den 15.10. bin ich mit gefühltem halbem Hausrat im Uniklinikum, HNO, Station Brehmer eingezogen. Unser nicht so kleiner Citroen Jumpy war voll beladen mit allem, was ich brauche: Alle Geräte, Augensteuerung, Medikamente und Verbrauchsmittel, E-Rolli und normaler Rolli und und und. Alles in gewohnter Manier perfekt organisiert von Martina, ich war nahezu autark im Krankenhaus. Was täte ich nur ohne Martina. Und was täte das Krankenhaus mit mir ohne Martina? Nicht auszudenken...
Eine unschätzbare Unterstützung und Hilfe war meine Schwester. Lucia verbrachte (fast) alle Nächte an meiner Seite. Was täte ich nur ohne Lucia. Und was täte das Krankenhaus mit mir ohne Lucia? Nicht auszudenken...
Naiv, wie wir manchmal sind, dachten wir, am Freitag oder Samstag geht's wieder heim. Aus den gewünschten 4 Nächten wurden 13!
Nach dem Einchecken wurden wir sehr gut von der diensthabenden Pflegerin betreut. Bis der Arzt, der mich als erster interviewte, gleich für den Schmerz-Höhepunkt meines ganzen Klinikaufenthaltes sorgte, als er vergeblich versuchte, einen venösen Zugang im Bereich meines rechten Handgelenks zu legen. Aua! Er fand zum Glück dann doch noch eine schmerzfreie Vene im Unterarm.
Die erste Nacht präsentierte nochmal eindrucksvoll das, was ich einen Tag später hoffentlich los sein würde: Stundenlanges, superanstrengendes Abhusten zähen Schleims. 
Dieses Problem bin ich tatsächlich los. Zwar wird immer noch abgehustet und abgesaugt, was sich aber deutlich "angenehmer" gestaltet als zuvor. Dazu später noch mehr.

Mittwoch war OP-Tag. Wir hatten mal angefragt, ob es nicht sinnvoll sein könnte, wenn ich schon auf dem OP-Tisch liege, gleich noch den Zugang der Magensonde zu erneuern. Das sahen die meisten so, dennoch wurde kurz vor dem eigentlichen Eingriff entschieden, auf die zusätzliche Maßnahme doch zu verzichten. Damit kann ich leben, wenn der vorhandene Zugang wirklich über den versprochenen Zeitraum intakt bleibt und ein Eingriff dafür nicht notwendig wird, ambulant nicht und stationär schon gar nicht.
Das, wofür ich gekommen bin, verlief planmäßig. So ein Loch im Hals ist in der HNO, 6. Stock eine Routineveranstaltung und tatsächlich kein großes Ding: Gegen 12.30 Uhr abgeholt, wachte ich um ca. 15.30 Uhr wieder auf.
Ich erlaube mir, hier einen Wikipedia-Link zur besseren Veranschaulichung  der bei mir durchgeführten Tracheotomie einzustellen, Wikipedia erklärt deutlich besser als meine Wenigkeit.
Stimmlos endete mein Mittwoch. Das wars also.

Fortsetzung folgt.



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