Dienstag, 7. Januar 2020

Vom Träumen

Wer erinnert sich nicht an den tragischen Serientod von Bobby Ewing in der Achtziger-Kultserie Dallas und dessen sensationelle Auflösung: Alles nur geträumt. Nicht dass ich Dallas nach anfänglicher Neugier geschaut hätte, aber dieser Geschichte konnte man nicht entgehen. Und komischerweise muss ich in jüngerer Vergangenheit öfter als mir lieb ist, an diese Szene denken: Wann endlich stellt sich meine Geschichte mit Donald als böser Traum heraus, ein Traum, den mein Drehbuchschreiber schon viel zu lange in mein Leben rein geschrieben hat. Wann lieber Autor, kommt endlich die Sequenz "Ich hatte einen furchtbaren Traum." Martinas Antwort: "Es ist vorbei. Nichts davon ist passiert."? Es wäre vielleicht schade, wenn auch dieser Blog nicht passiert wäre, jedoch könnte ich damit leben, ließe mich das Script meines Lebens endlich aufwachen.
Wo ist der Aufwachknopf verdammi?
Was ich noch vom Träumen erzählen will - vielleicht liest ja ein professioneller Traumdeuter hier mit? - sind meine richtigen Träume des Nachts, wenn Mirtazapin mich schlafen lässt.
Unglaublich, wie oft ich in die Vergangenheit zurückkehre. Wie oft ich zum Beispiel wieder auf dem Bau arbeite mit allen Arbeitskollegen von damals in einer Firma und in Werkstätten, die es längst nicht mehr gibt.
Oder ich kehre zurück an den Ort, wo ich studiert habe. Meist muss ich an der FH Karlsruhe dann noch eine oder mehrere Prüfungen ablegen, um endlich einen Abschluss zu haben. Mein Studium inklusive Abschluss sind bald 25 Jahre her.
Seit der Orga eines Klassentreffens vor 2 Jahren, dürfen auch meine Mitschüler der Realschule nicht fehlen, der Schulabschluss war 1985.

Gar nicht oder ganz selten vorkommen tun Martina oder die Jungs oder meine Familie, außer mein Vater, der vor 3 Jahren verstorben ist, der des öfteren wieder aufersteht.
Ich bin in meinen Träumen meist gesund, gelange erst im Aufwachen nach und nach in meinen Donald-Zustand zurück und muss mich dann erstmal sortieren. So geht's tatsächlich fast jede Nacht.
Liege ich tagsüber im Bett, schlafe ich eigentlich nicht. Mein zeitweiliges Dösen endet in der Regel mit ganz kurzen Traumsequenzen, an die ich mich aber nie erinnern kann.
Ganz viel Träumen findet also in fernerer Vergangenheit statt. Wie ein Traumdeuter das wohl interpretieren würde? Gibt es so viel Unverarbeitetes, das ausgerechnet von Donald hoch geholt wird? Denn früher war ich kein solcher Träumer, überhaupt nicht.
So viel zu meinen Träumen von heute.

Achso, euch allen ein Gutes Neues Jahr, Ä gued's Nei's wie der Südbadener auch sagt, wenn er Dialekt kann.

1 Kommentar:

  1. Hallo Martin,
    das finde ich interessant was du über die Träume erzählst. Ich stelle bei mir etwas ähnliches fest jetzt in der letzten Zeit, seit ich wie wahrscheinlich alle anderen so angespannt und oft traurig und unglücklich bin. Ich träume mehr von früher, oft ganz alltägliche Sachen, es sind auch Momente aus Freiburg dabei, mit dem Rad an der Dreisam entlang rollen, das Uni-Gebäude, und einmal sogar eine Sequenz wie ich im Sonnenschein auf die Nordtribüne zuging, mit dem Vor-Spiel-Gesang des Stadions in den Ohren. :) Manchmal wenn ich aufwache fühle ich mich ganz getröstet... vielleicht macht unser Gehirn das um uns zu zeigen wer wir sind und woher wir kommen. Vielleicht ist es auch ein bißchen so wie bei Harry Potter, wenn die Magier einen "Patronus" beschwören- eine starke Erinnerung des Glücks, die eine Gefahr abwehrt. Bisschen so wie eine seelische Immunreaktion.

    Ganz liebe Grüße

    Fín

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