Mittwoch, 17. April 2019

Petrichor

Wer kennt ihn nicht, den Geruch von Regen auf trockener Erde. Wenn nach einer längeren Trockenheit oder meist großer Hitze die Luft von diesem eigentümlichen Duft erfüllt ist und man den Regen schon spürt, bevor er fällt.
Als Kinder haben wir im Winter immer geraucht. Wenn's draußen kalt war, konnten mit einem Mal auch wir qualmen, nicht nur die Erwachsenen.
Wir haben ja nicht oft Schnee. Und wenn, dann nur wenig. Selten mehr als 10 cm. Wenn er aber mal da war, dann genoss ich es immer, morgens in den Hausschuhen, den Schlappen, Schnee zu schippen.
Nie war ich mit dem Fahrrad schneller, als bei starkem Regen! Zumindest empfand ich es so, wenn der Regen ins Gesicht peitschte und mir bei besonders schneller Fahrt schier den Atem raubte. Ich genoss das auch, allerdings sollte am Ende der Fahrt mein Zuhause stehen. Mit trockenen Klamotten.

Das alles geht mir ab.
Ich vermisse das Wetter, mehr noch das Fühlen des Wetters, der Temperaturen. Aus der Wärme in die Kälte kommen, aus der Kälte ins Warme. Vom Trockenen in den Regen, vom Schnee ins Trockene. Den Herbststurm spüren, die Gänsehaut, wenn man fröstelt. Dicke Schneeflocken im Gesicht, die sengende Hitze, bei der sogar der Schweiß verdunstet.
Mein Zimmer ist immer warm im Winter und angenehm kühl bei großer Hitze, da kann ich mich nicht beklagen. Und ich komme ja auch noch raus an die frische Luft. Bei passendem Wetter halt. Und beatmet.
Nur ist das nicht der Wetteralltag mit all seinen extremen Ausschlägen, der für mich unfühlbar nur hinter einem Fenster abläuft.

Ich vermisse das Wetter!





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