Mittwoch, 3. Juli 2019

Ursache & Wirkung

Wo eine Wirkung ist, muss doch auch eine Ursache sein. Verdammt nochmal!

Wer eine Grippe hat, hat sich vorher irgendwo einen Virus eingefangen.
Klingt ein Musikstück schlecht, haben die Musiker nicht ausreichend geübt.
Geht beim Auto der Motor kaputt, hätte man vielleicht mal Öl nachfüllen sollen.
Ein Kreuzbandriss ist in der Regel die Folge einer unglücklichen Bewegung oder einer Überlastung.
Bricht ein Gebäude zusammen, wäre es wohl doch gescheiter gewesen, einen Tragwerksplaner von W & R zu engagieren.
Viele Krankheiten werden vererbt, somit sind Eltern, Großeltern "schuld".
Haben unsere Enkel und Urenkel ein Klima wie heute die Südeuropäer, hätte schon heute doch etwas konsequenter gegen den Klimawandel gearbeitet werden müssen.
Spielt eine Fußballmannschaft schlecht, hat's immer der Trainer verbockt.
Wer Raubbau betreibt mit der eigenen Gesundheit, wer zu viel raucht oder trinkt, sich ungesund ernährt oder zu wenig bewegt, muss sich nicht wundern, früher oder öfter krank zu sein als andere, die mit sich selbst sorgfältiger umgehen.

Alles trivial soweit, keine Wirkung ohne Ursache!

Wer an ALS erkrankt, hat wohl...äh....der ist....hätte vielleicht...? Ja, was nun?

Meine Theorie: Jeder trägt die ALS in sich! Aber nur die, die erkranken, haben in genau einer Sekunde ihres Leben ein höchst seltenes Zusammenwirken verschiedener äußerer und körpereigenen Einflüsse und Donald erwacht. Das Finden dieser Einflüsse selbst und ihrer wahrscheinlich einmaligen Konstellation zueinander ist es dann, was eine Ursachenforschung so schwierig macht. Soweit meine Theorie.
Aber wo bitteschön ist der Trigger für meine ALS wirklich? Was habe ich mir eingefangen, was nicht beachtet, was verbockt, was lief unglücklich? War nie Profifußballer in Italien (s. SpOn-Link unten)? Was ist meine Schuld, was muss ich mir vorwerfen? Im Fernsehen lief mal eine Doku über ALS, darin waren zwei der vier Betroffenen Bauingenieure, mit mir wären es dann drei von fünf, 60%? Komm wieder runter....
Mit diesen und ähnlichen Gedanken zermartere ich mein Hirn noch viel zu oft, schließlich ist bei mir eine beträchtliche Wirkung, ohne dass eine Ursache zu erkennen wäre. Ich will jemandem die Schuld daran geben, wenn's sein muss, auch mir selbst, dass Donald so massiv mein Leben beeinflusst. Mit mehr Gewissheit ginge es mir vermutlich nicht besser, wiewohl man sich auch besser fühlen kann, wenn's denn einen "Sündenbock" geben täte. Das Zermatern des Hirns könnte zumindest diesbezüglich ein Ende haben.
Da ist aber nichts und niemand!





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