Freitag, 2. August 2019

Macht mich nicht kränker als ich bin!

Auch wenn ich mich wiederhole: Mein Pflegedienst leistet tolle Arbeit und ich bin froh, ihn zu haben!
Aber manchmal... Manchmal wird zu sehr um mich gekümmert, manchmal wäre weniger mehr.

1) Wenn dringend ein Arzt gefordert wird, weil ich gemäß der akribisch geführten Bilanz an einem Tag sehr viel mehr Flüssigkeit zu mir nehme, als ich abgebe. Akute Gefahr der Wasseranlagerungen. Man sieht's auch an den viel dickeren Beinen seit kurzem. Aha!?
- Lösung: Die Bilanz zukünftig noch akribischer führen und nie mehr das Morgenpipi vergessen einzutragen. (Die Beine sind auch schon wieder besser).

2) Alarm, die soeben mehrfach gemessene Sauerstoffsättigung ist viel zu niedrig, Handeln ist angesagt. Umgehend!
- Lösung: Lieber die Plausibilität des Pulsoximeters (s. Bild) gleich und sofort an sich selbst testen. Man könnte dann früher auf  die Idee kommen, dass die Werte Sauerstoffsättigung und Puls vielleicht verwechselt wurden?

3) Ich bin verwirrt. So zumindest der Eindruck einer Pflegekraft aus einem Nachtdienst. Woher diese Einschätzung? Einmal bin ich geringfügig von der sonst üblichen und von mir gewünschten Ablaufplanung bei der Pflege abgewichen, wie sich am nächsten Morgen bei einer rasch anberaumten Krisentelefonkonferenz zwischen Martina und einigen, eigentlich unbeteiligten Pflegedienstmitarbeitern herausstellte. Zahlreichen sonst Befragten waren keine Auffälligkeiten bekannt. Der Berg kreißte und gebar eine Maus.
- Lösung: An die eigene Nase fassen von wegen verwirrt sein, ausgeschlafen sein im Dienst....

Mein Fazit: Es ist eigentlich nichts passiert, überhaupt nichts. Trotzdem verfolge ich heute gebannter denn je den Füllstand des Urinbeutels, bin erleichtert, wenn die Sauerstoffsättigung im Normbereich ist - was immer noch die Regel ist - und ich überlege genauestens, wie und was ich sage, bloß, um nicht nochmal Objekt heißglühender Telefondrähte zu werden.
Was das alles wieder unnötig Kraft kostet.

Leute, eure Fürsorge in Ehren, "richtige" Auffälligkeiten und Veränderungen sollen natürlich hinterfragt werden, aber fragt doch einfach auch mich, wie es mir geht, anstatt zuerst und blindlings den vermeintlich objektiven Bilanzen und Geräten zu vertrauen.
In all den Jahren hatte ich ausreichend Gelegenheit, mein Körpergefühl zu schulen und vor allem bin ich es mir selbst und noch mehr meiner Familie schuldig: 
Ich melde mich, wenn es mir schlecht(er) geht!

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